Zu dieser Schule am Fuße des Kilimandscharo halten die Oberschule Nenndorf, die Offene Jugend Rosengarten und der Förderverein Marangu e.V. aus Hamburg seit sechs Jahren engen Kontakt und unterstützen sie mit Spenden. Die drei Mädchen sind ehemalige Schülerinnen der Oberschule Nenndorf und haben am Donnerstag den Nenndorfer Schülern von ihrer Afrika-Reise mit vielen Fotos berichtet.
„Als wir in Marangu ankamen, war der neue Ofen schon in das neue Küchengebäude eingebaut, das marode Schuldach war repariert und der College-Anbau erweitert. Für diese Projekte hatten wir im Sommer Spenden überwiesen. Wir konnten sehen, dass unsere Hilfe ankommt“, sagt Carina Lüpke (21). Gemeinsam mit der Schulleiterin kauften die Mädchen neue Schulbücher: „Anders als bei uns wird dort ein Satz von 40 Büchern gekauft, der dann in der Bibliothek verbleibt, wo die Schüler arbeiten“, erklärt Janja Weber (19) den Schülern in Nenndorf, die interessiert nachfragten. Und für die Pause kauften sie zehn neue Fußbälle: „Richtige Fußbälle haben sie nicht, sie machen sich selbst Bälle aus Reifenteilen“, sagt Isabell Rühl (20). Vor ihrer Reise hatten die Mädchen zu einer Postkarten-Aktion aufgerufen: Wer mehr als fünf Euro spendet, erhält eine Postkarte aus Tansania, geschrieben von den Schülern in Marangu: „2.400 Euro sind dafür gespendet worden, darüber haben wir uns sehr gefreut“, sagt Diakon Olaf Schröder, der die „Afrika-Gruppe“ der Offenen Jugend Rosengarten leitet. „Wir mussten ihnen erst einmal erklären, wie man eine Postkarte schreibt, aber dann hatten die Kinder viel Spaß“, sagt Carina.
Für vier Patenkinder, die allesamt Waisen sind, übernehmen die Oberschule Nenndorf und die Offene Jugend Rosengarten das jährliche Schulgeld für den weiterführenden Schulbesuch. „Wir haben sie auf einem Fest der Hilfsorganisation UMWI besucht, die sich um Waisenkinder kümmert. Leider ist eines unserer Patenkinder HIV-positiv“, sagt Janja. „Wir müssten noch mehr Kinder unterstützen“, so Janja.
Das war auch eine konkrete Aufgabe der Mädchen: zu sehen, was als Nächstes getan werden muss: „Die Toilettensituation ist wirklich dramatisch. Der Boden unter den Stehklos droht abzusacken. Das muss dringend gemacht werden“, sagt Carina. Dass es weder Türen noch Toilettenpapier bei den Toiletten gibt, konnten sich die Nenndorfer Schüler kaum vorstellen. Ein nächster Punkt ist die Elektrifizierung: An der Schule gibt es keinen Strom, daher auch kein Licht, keine Computer. „Die Kalkulation für die Elektrifizierung steht, das ist auch ein wichtiges Projekt, das wir anschieben müssen“, sagt Janja.
„Die Berichte der Mädchen sind wichtig für uns. Die Kommunikation per mail läuft nur schleppend“, sagt Friederike Ophüls. Die Lehrerin der Nenndorfer Oberschule leitet gemeinsam mit Olaf Schröder die „Tansania-AG“ der Schule und organisiert den jährlichen „Sozialen Tag“, an dem die Nenndorfer Schüler leichte Hausarbeiten übernehmen und ihren Lohn für die Schule in Afrika spenden. Nun konnten sie sehen, wie ihre Hilfe ankommt.
Die drei Mädchen nehmen von dieser Reise viel für sich selbst mit: „Ich wusste, dass die Menschen dort arm sind, aber ich habe nicht geahnt, dass sie unter so ärmlichen Bedingungen leben“, sagt Isabell. „Sie sind arm, aber sehr hilfsbereit und freundlich“, sagt Carina. „Und nach ein paar Tagen hat uns im Dorf Marangu keiner mehr als Tourist angesehen, wir gehörten einfach dazu“, sagt Janja. Sie möchte wieder nach Afrika, gern für ein Jahr: „Das war eine tolle Reise mit beeindruckenden Erlebnissen“, sagt Janja. Eines dieser Erlebnisse war auch ihre abschließende Safari, auf der sie Massai-Dörfer und Elefanten, Löwen, Geparden und Giraffen gesehen haben.